Podiumsdiskussion "Zukunft in der Rhön"
Erstes Hilderser Jugendpodium
von Dr. Rainer Heimerich
Unter dem Titel ‚Was braucht die Jugend, um in der Rhön zu bleiben?‘ fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‚Forum im Foyer‘ am 25.02.2016 das erste Hilderser Jugendpodium an der Ulstertalschule in Hilders statt. Die Veranstaltung gehört gleichzeitig in die Reihe der Highlight-Veranstaltungen zum 25-jährigen Bestehen des Biosphärenreservats Rhön.
Moderiert von Dr. Rainer Heimerich wurde von den Podiumsteilnehmern Maria Schwab, Lars Kopf (Schülervertreter der Ulstertalschule), Lukas Vey, Marvin Donnert (Schülervertreter der Mittelpunktschule Hohe Rhön) gemeinsam mit Hubert Blum (Bürgermeister von Hilders), Bruno Günkel (Leiter des Fachdienstes Wirtschaftsförderung, Standortmarketing, Tourismus und ÖPNV der Kreisverwaltung), Antje Voll (Regionalmanagerin des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön e.V.) und der Schulleiterin der Ulstertalschule Annette Albrecht vielschichtig, konstruktiv und gar nicht kontrovers diskutiert. Auch die rege Publikumsbeteiligung spiegelt die Bedeutung des Themas für die Region wider.
Das breitgefächerte Themenspektrum reichte von Verbesserungen im ÖPNV, Ansiedlung von Arbeitsplätzen, Versorgung mit schnellem Internet / Online-Jobs, Erhalt von Einzelhandel, Naturnutzung, UNESCO-Biosphärenreservat, Entwicklung von Heimatgefühl, Attraktivität der Vereine und der kommunalen Jugendbetreuung bis zur Schul- u. (Aus)Bildungslandschaft in Hilders und Fulda.
Es wurde deutlich, dass es durchaus ungenutzte Ansatzpunkte gibt, wo besonders die Zusammenarbeit vor Ort, etwa zwischen Schule und Verein, Biosphärenreservat und Schule oder die Kommunikation zwischen Jugendlichen und Entscheidungsträgern verbessert werden kann.
So wurde von Herrn Günkel ein Mobilitätsworkshop ins Gespräch gebracht, an dem auch Jugendliche beteiligt werden sollen, um die Verbesserung der ÖPNV-Anbindung resp. Alternativen zu beleuchten. Die Präsenz der Vereine soll durch deren Vorstellung in Schulen, im Rahmen schulischer Veranstaltungen wie Schulfesten o.ä. gestärkt werden. Eine beitragsfreie ‚Vereinscard‘, die die Möglichkeit bietet, Aktivitäten und Angebote aller beteiligten Vereine vor Ort für einen ‚Schnupperzeitraum‘ zu nutzen, wurde angedacht. Für die Jugendlichen war/ist die Ansprache und Akzeptanz, die ihnen entgegengebracht wird wichtig, z.B. auch in Form von Nutzungsmöglichkeiten von Jugendräumen (hier wurde die eingeschränkten Öffnungszeiten beklagt) oder der Beschäftigung eines Jugendpflegers, der die Jugendlichen unterstützt und berät.
Gezielter darzustellen sind die Bildungsangebote und beruflichen Möglichkeiten in der Region (Ulstertal - Fulda), um den Jugendlichen berufliche Perspektiven zu eröffnen. Hier stellte sich heraus, dass den Jugendlichen viele Angebote unbekannt oder sie sich der Möglichkeiten nicht bewusst sind (qualifizierte Arbeitsplätze im Handwerk oder auch akademische Angebote im Kontext der Hochschule Fulda).
Es kristallisierte sich heraus, dass es offenbar ein Informations- und Kommunikationsdefizit gibt, das durch intensivere Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten (Kommune, Schule, Verein, Landkreis, Biosphärenreservat) verbessert werden kann.
Resümee: Die Veranstaltung gab die breite Palette an Ansatzpunkten wieder, die genutzt werden kann, um die Region auch zukünftig für Jugendliche und für junge Familien attraktiv zu halten und für Neubürger attraktiv zu machen. Dies setzt Aktivitäten vor Ort ebenso voraus wie den politischen Willen, die Region in der Fläche attraktiv erhalten zu wollen.
Am Ende der Veranstaltung wurden die angesprochenen Themen in Form einer ‚Thesenrolle‘ in den Highlight-Rucksack gepackt. Dieser wird bei jeder Highlight-Veranstaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in diesem Jahr mit einem Erinnerungsstück gefüllt und am Ende des Jahres verlost.
Folgeveranstaltungen zu einzelnen Themenschwerpunkten sind angedacht.
Die "Fuldaer Zeitung" berichtete am 29.2.16: