Ulstertalschule / Hilders

Im Herzen des Elsass: Unsere Lehrfahrt nach Straßburg

„Eine andere Sprache ist eine andere Sicht auf das Leben.“ (Federico Fellini)

Im Rahmen des Französischunterrichts unternahmen sieben Schülerinnen und zwei Schüler der 9. Klassen in Begleitung unserer derzeitigen Sprachassistentin Anna, Herrn Leibold als männlicher Begleitperson sowie der Organisatorin Frau Schmitt eine Lehrfahrt in die mehr als 300km entfernte „Europäische Hauptstadt“: Straßburg im Elsass. Gemeinsam sollten uns zwei lehr- und arbeitsreiche Tage bevorstehen, denn eine lebende Sprache gehört nicht nur in das Klassenzimmer, sondern v.a. in den Alltag.

Die Reise begann am Donnerstag, den 1. März um 7:40 Uhr am Fuldaer Bahnhof. Um die Zugfahrt etwas abwechslungsreicher zu gestalten, durften die SchülerInnen bereits hier ihre Aufgaben für die nächsten zwei Tage sichten: So sollten sie neben einer Stadtrallye auch Mini-Interviews mit Straßburgern führen, ein Foto schießen, das für sie Frankreich symbolisiert, sowie eine Kleinigkeit im Wert von 1€ besorgen, die „typisch französisch“ ist. Nach einer ungeplanten Etappe mit verbundener Wartezeit in Karlsruhe ging die Reise per ICE weiter und wir kamen am frühen Nachmittag in Straßburg an. Eine erste Stadtrundfahrt wurde den SchülerInnen an Bord der Tram, die uns zunächst zu unserem Hotel brachte, geboten und so konnten sie sich bereits hier einen ersten Eindruck der Stadt verschaffen. Nachdem wir unsere Koffer im Hotel platziert hatten, hieß unser erstes Ziel Petite France. Mit dem Besuch des bei Touristen sehr beliebten historischen Viertels von Straßburg starteten wir direkt mit einem der Highlights: Schmucke Fachwerkhäuser drängen sich dort dicht an dicht, farbenprächtig präsentieren sich zwischen kleinen Brücken und Kopfsteinpflastern einzigartige Geschäfte, die allerlei französische Spezialitäten und Souvenirs anbieten.

Danach stand unsere Stadtrallye am Plan, bei der die SchülerInnen die Innenstadt mit ihren wichtigsten Sehenswürdigkeiten durchquerten. Der Nachmittag endete in der milden Kälte Straßburgs mit der Besichtigung des Straßburger Münsters und der Besteigung des Turms: Bei 330 Stufen und 66 m Höhenunterschied hinauf zur Plattform wurde es uns allen dann doch ein wenig warm, sodass oben wieder wichtige Erinnerungsfotos geschossen werden konnten.

Am Abend wurden wir daher auch mit einem guten Essen in einer traditionellen Straßburger Brasserie belohnt und konnten eine der zahlreichen elsässischen Spezialitäten genießen: eine tarte flambée (oder „Flammeküche“ im elsässischen Dialekt), gefolgt von einer tarte aux pommes als Dessert. Um den Tag stilvoll zu beenden, gingen die Mutigen, die noch fit waren, ins Kino, um sich einen Film auf Französisch anzuschauen.

Nach einer erholsamen Nacht und einem Frühstück à la française machten wir uns auf den Weg zum Europäischen Parlament. Dabei konnten die Schüler einen Blick auf den regionalen Sitz des Fernsehsenders France 3 Alsace sowie des deutsch-französischen Senders Arte werfen. Unterwegs haben wir auch das Viertel der europäischen Institutionen (Europarat, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte ...) und letztendlich das Parlament entdecken können. Nach der Einlasskontrolle begrüßte uns unsere engagierte Besucherführerin, die uns durch das Gebäude leitete und uns die Funktionsweise und die Rolle des Parlaments für Europa und die Europäer erklärte. Zunächst wurden wir mit einem Informationsfilm, bei dem wir die unterschiedlichen Parlamentssprachen direkt testen konnten, auf den europäischen Gedanken eingestimmt, um dann im Herzstück des Parlaments, dem Sitzungssaal, den ungefähren Ablauf einer Debatte anhand von Fragen nachvollziehen zu können. Zum Abschluss konnten die SchülerInnen an interaktiven Bildschirmen weitere Informationen einholen und ein Foto in der Fotokabine des Parlaments schießen.

Der Tag war dann schon weit fortgeschritten, sodass wir auf dem Rückweg am Wochenmarkt an der „Place Broglie“ vorbeigingen, um uns dann direkt in die Innenstadt und die lang ersehnte Frei- und Shoppingzeit zu stürzen.

Nach diesen beiden Tagen voller Eindrücke der französischen Lebensart und von der Kälte des „Moskau-Paris-Windes“ gezeichnet, nahmen wir nach dem Einsammeln unseres Gepäcks die Tram zum Bahnhof, um mit den erworbenen Souvenirs und leckeren Macarons im Gepäck nach Fulda zurückzukehren. Beim Abschied machte uns die Stadt sogar ein letztes Geschenk: Es schneite – und das zum ersten Mal in diesem Winter!

Roe/Stt

Und hier noch einige Bilder...